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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisberge

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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisberge

Ilulissat - Ort der Eisberge

Ilulissat - Allgemeines

Ilulissat vom Meer
Ilulissat vom Meer
Blick auf Ilulissat
Blick auf Ilulissat
Ausflugsboot im Hafen Ilulissat
Ausflugsboot im Hafen Ilulissat
Blick auf den Eisfjord
Blick auf den Eisfjord

Man kann wohl guten Gewissens sagen, daß Ilulissat die Touristenhochburg in Grönland ist. Die drittgrößte Stadt des Landes wurde unter dem dänischen Namen Jakobshavn im Jahr 1741 vom Kaufmann Jacob Severin gegründet. Der grönländische Name Ililissat bedeutet Eisberge und diesen Namen trägt der Ort nicht ohne Grund. Ilulissat liegt am Kangia Eisfjord, der ungeheure Mengen Eis ins Meer entlässt.
Ilulissat ist heute mit rund 4.500 Einwohnern der wichtigste Ort in der Diskobucht. Die obligatorische Fabrik zur Verarbeitung von Fisch und Krabben ist hier ebenso zu finden, wie mehrere tausend Schlittenhunde - die Stadt liegt nördlich des Polarkreises und damit in der "Schlittenhundezone". In den letzten Jahrzehnten hat der Tourismus zunehmend an Bedeutung gewonnen und stellt heute einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Während der Sommermonate lockt der fantastische Blick über den Eisfjord, der seit 2004 zum Weltnaturerbe gehört. Im Winter werden Hundeschlittenfahrten durch die Polarnacht angeboten.
Direkt am Hafen erinnern drei alte Gebäude an die Kolonialzeit. Im "Schwarzen Lagerhaus" aus dem Gründungsjahr der Stadt befindet sich heute ein Museum mit einer Werkzeug- und Maschinensammlung aus der Kolonialzeit. Im zweiten alten Gebäude am Hafen ist das Museum für Fischfang und Jagd untergebracht. Das dritte Kolonialhaus beherbergt das Kunstmuseum mit Gemälden des Künstlers Emanuel Petersen. Sehenswert ist auch die Zionskirche aus dem Jahr 1782, die bereits 1779 vorgefertigt und dann nach Grönland transportiert wurde. Sie wurde aus Spendengeldern und mit Unterstützung der Königlich Grönländischen Handelsgesellschaft errichtet. Einen Teil der Kirche hat man früher aufgrund einer entsprechenden Vereinbarung mit der Handelsgesellschaft als Krankenhaus genutzt. Ein weiteres Museum nahe des heutigen Krankenhauses widmet sich vor allem dem Leben und Wirken des berühmtesten Sohnes von Ililissat - Knud Rasmussen. Daneben wird auch die Geschichte der Region und des Minenortes Qullissat anhand verschiedener Ausstellungsstücke gezeigt.
Auf einem Spaziergang vorbei am ehemaligen Heliport kommt man entlang eines mit Pflöcken markieren Weges ins landschaftlich reizvolle Sermermiut-Tal direkt am Fjord. Hier siedelten seit Jahrtausenden die Grönländer und die Siedlung war wohl die größte an der ganzen grönländischen Westküste. Heute weisen nur noch kleine grasbewachsene Hügel auf ehemalige Gebäude hin und besonders die Küchenabfälle am Strand waren für die Archäologen von großem Interesse.

Der Ilulissat Eisfjord

Ausflugsboot auf dem Eisfjord
Ausflugsboot auf dem Eisfjord
Eisberge im Eisfjord
Eisberge im Eisfjord
Blick auf den Eisfjord
Blick auf den Eisfjord

Südlich der Ortschaft Ilulissat liegt der Ilulissat Eisfjord. Er ist auch unter den Namen Jakobshavn Isfjord oder Kangia bekannt. Der Fjord hat eine Länge von einigen zig Kilometern und wird an einigen Stellen 7km breit. Die Wassertiefe liegt im Fjordinneren bei mehr als 1.000m, an der Mündung des Fjordes beträgt sie aber nur rund 200m. Diese Fjordschwelle (Isfjellsbanken) ist dafür verantwortlich, daß die gewaltigen Eisberge regelrecht auf Grund laufen und ein Stau aus Eisbergen entsteht. Erst wenn der Druck der nachrückenden Eismassen zu groß wird, oder die Eisberge soweit zerbrochen sind, daß sie die Schwelle schwimmend überwinden können, gelangt das Eis ins freie Meer. Sie treiben dann meist aus der Diskobucht heraus nach Norden in die Baffinbucht und dann wieder Richtung Süden etwa bis auf die Höhe von New York.
Die Eismassen stammen vom Gletscher Sermeq Kujalleq, der als der produktivste Gletscher der nördlichen Halbkugel gilt. Mit einer Geschwindigkeit von mehr als 20m pro Tag schiebt sich das Eis Richtung Meer. Die Gletscherströme haben ihren Ursprung rund 600km vom Fjord entfernt im zentralen Inlandeis. Im Schnitt brechen pro Tag etwa 20 Millionen Tonnen Eis vom Gletscher ab, die größten Stücke sind über 1.000m dick und über eine Million Tonnen schwer. Es dauert über ein Jahr, bis das abgebrochene Eis die Fjordmündung erreicht. Berechungen haben ergeben, dass der Sermeq Kujalleq mehr als 5% der Wassermenge abgibt, die von Grönland pro Jahr insgesamt ins fließt.
Es ist ein faszinierendes Schauspiel, die durch Gezeitenströmungen verursachten Bewegungen der Eisberge im Fjord zu beobachten. Nicht minder beeindruckend ist eine Fahrt zwischen den Eisbergen mit einem Ausflugsboot von Ilulissat aus oder ein Helikopterflug über den Fjord. Seit dem Jahr 2004 gehört der Kangia zum UNESCO Weltnaturerbe.