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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisberge

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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisberge

Nanortalik - Ort der Bären

Nanortalik liegt auf einer Insel vor dem Tasermiut Fjord uns ist die südlichste Gemeinde Grönlands. Im Gemeindegebiet leben rund 2.300 Menschen, davon über 1.400 im Hauptort, der erst im Jahr 1830 gegründet wurde. Die Gegend war allerdings schön viel früher bewohnt. Nanortalik bedeutet übersetzt "Bärenstelle" und deutet auf ein gutes Fanggebiet hin, in dem auch immer wieder Eisbären auftauchen. Sie gelangen meist auf Eisschollen in den Bereich der Südküste und waren bei den Iniuit eine begehrte Jagdbeute.
Die Vegetation in der Umgebung ist für grönländische Verhältnisse recht üppig und in manchen Tälern wachsen sogar niedrige Bäume. Andererseits ist die Landschaft mit bis zu 2.000m hohen Bergen aber auch rauer, als im übrigen Südgrönland. Auch die Wikinger wussten die natürlichen Gegebenheiten zu nutzen und noch heute zeugen die Ruinen von Herjolfsnes und anderen Höfen aus der Wikingerzeit vom damaligen relativen Wohlstand.
Nach seiner Gründung durch den Kaufmann Johan Morch und den Böttcher David Kleist wuchs der Ort zunächst nur sehr langsam. Gründe dafür waren die grassierende Tuberkulose und ein Rückgang der Fangtierpopulationen. Eine nahe gelegene Graphitmine brachte zwischen 1915 und 1925 einen gewissen Aufschwung, aber erst nach 1950 wuchs der Ort dank des Fischfangs auf seine heutige Größe. Die Schafzucht spielt heute neben dem Fisch- und Robbenfang die wichtigste Rolle in der Wirtschaft von Nanortalik. Wie sich die im Jahr 2004 eröffnete Goldmine entwickelt, bleibt abzuwarten.
Am alten Kolonialhafen von Nanortalik liegt das größte Freilichtmuseum Grönlands. Insgesamt neun Häuser bilden den Museumskomplex, es wird allerlei Interessantes über den Alltag in Grönland im 19. und 20. Jahrhundert präsentiert. Ein weiterer Schwerpunkt des Museums sind die Ausgrabungen aus der Wikingerzeit. In der Nähe der Kolonialhäuser steht auch die markante weiße Kirche aus dem Jahr 1916, neben der Kirche fällt ein Stein auf, der, von der richtigen Seite betrachtet, Knud Rasmussens Profil nicht unähnlich ist.